Radfahren in einer Gruppe – Regeln und Tipps
Gemeinsame Radausfahrten sind eine großartige Gelegenheit, der Herzgesundheit etwas Gutes zu tun und gleichzeitig die Freude am Radsport zu teilen, neue Leute kennenzulernen und die Motivation zu steigern. Dabei sind jedoch einige Regeln zu beachten, damit ein sicheres und angenehmes Fahrerlebnis für alle gewährleistet ist. Hier wollen wir einige Regeln und Tipps zusammenfassen, die im Rahmen unserer Tour de Herz und After Work Bike Rides zu beherzigen sind.
1. Eindeutige Kommunikation
Eine klare Kommunikation ist unerlässlich, um Gefahrensituationen zu vermeiden:
Handzeichen: Verwende klare Handzeichen, um Richtungsänderungen, Hindernisse oder Bremsmanöver anzuzeigen. Der Führende zeigt die Hindernisse frühzeitig an, die nachfolgenden wiederholen das Zeichen, auch wenn sie das Hindernis noch nicht sehen.
- Hebe die Hand, wenn du stoppen willst
- Mit einem Finger nach unten zeigen: Hindernis auf der Fahrbahn
- Die offene Hand hinter dem Rücken schwenken: Großes Hindernis umfahren
- Hand nach oben: Achtung, Geschwindigkeit verringern
- Richtungsänderungen werden angezeigt
Rufe “Links” oder “Rechts”, um Richtungsänderungen anzukündigen, oder „Glas“, „Loch“, „Ampel“, etc. um Gefahr klarer zu machen. Auf engen Straßen auch „Auto von hinten“ oder „Auto von vorne“.
Halte während des Fahrens Blickkontakt mit den anderen, um deren Absichten zu erkennen. Durch Blickkontakt kannst du Gefahrensituationen besser einschätzen und angemessen darauf reagieren.
2. Einserreihe oder Zweierreihe
Fahre in Einserreihe, wenn die Straßen eng sind, um den Verkehr nicht unnötig zu behindern, aber auch bei unübersichtlichen Verkehrssituationen wie engen Ortschaften.
Zweierrehe wird in Gruppen ab 6 Fahrer:innen gefahren, wenn es die Situation erlaubt. Laut StVO müssen Gruppen ab 15 Personen sogar in Zweierreihen fahren. Achte dabei darauf, dass sich die Lenker der beiden Räder auf gleicher Höhe befinden.
Der Guide zeigt mit einem bzw. zwei Fingern nach oben an, ob man in Einser- oder Zweierreihe fahren soll.
3. Halte angemessenen Abstand
Halte immer einen angemessenen Abstand zum Vordermann, um ausreichend Zeit zu haben, auf Veränderungen zu reagieren. Achte auch auf den Abstand zu den Seiten, um Kollisionen mit anderen Hindernissen zu vermeiden.
Beim Kurven fahren bzw. Abbiegen sollte man den Abstand etwas vergrößern. An unübersichtlichen Kurven muss man immer mit einem starken, plötzlichen Bremsen der Vorderleute rechnen.
4. Plötzliches Bremsen und Beschleunigen vermeiden und Tempo anpassen
Vermeide plötzliches Bremsen oder plötzliche Beschleunigung. Berücksichtige auch das Leistungsniveau und die Fähigkeiten aller Gruppenmitglieder. Passe das Tempo entsprechend an, damit niemand überfordert wird.
- Bergauf: Wenn die Vorderleute zu schnell fahren, können die Schwächeren den Windschatten nicht nutzen. Die Schnellern warten dann oben am Berg wieder zusammen.
- Bergab: Sofern das Tempo verantwortbar bleibt, soll der Führende treten, da sonst die Folgenden im Windschatten bremsen müssen
- Nach Kurven, Ampeln, Stopps: Mäßig beschleunigen, damit sich die Ziehharmonika schließen kann.
5. Fahre vorausschauend
Versuche, mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen. Wer vorne fährt, trägt besondere Verantwortung für die ganze Gruppe.
Achte auf Hindernisse, Schlaglöcher, Kanaldeckel, Verkehrsschilder und andere potenzielle Risiken auf der Strecke. Warne die anderen mit einem Fingerzeig nach unten, und umfahre Hindernisse in einem Bogen (keine plötzlichen Haken).
Wenn man sich umdrehen will, legt man immer die Hand der Seite, nach der man sich umsehen will, auf die Schulter des Nachbarn um leichter in der geraden Fahrlinie zu bleiben.
6. Respektiere den Verkehr
Halte dich immer an die Verkehrsregeln und achte auf andere Verkehrsteilnehmer. Vor Ampeln und Kreuzungen wird die Geschwindigkeit reduziert: Hand in die Luft, “Ampel” rufen, langsam verzögern. Zeige Rücksichtnahme gegenüber Fußgängern und anderen Radfahrern.
Beim Kreuzen einer Vorfahrtsstraße ruft jeder Fahrer laut „frei“ wenn noch mindestens 2 Reihen sicher die Straße queren können oder „Auto“. Bei „frei“ kann jedenfalls die folgende Reihe die Straße gefahrlos zügig queren und ihrerseits die Folgenden informieren.
7. Gefährliche Tätigkeiten immer am Ende der Gruppe
In einer Gruppe werden “gefährliche” Tätigkeiten wie An- und Ausziehen einer Jacke, Herausholen eines Riegels aus der Trikottasche, etc. immer ganz am Gruppenende und ohne Nachbarn, eventuell sogar noch mit einem Abstand zur Gruppe erledigt.
8. Grundlagen nicht vergessen
Natürlich sollten wir auch nicht die Grundlagen vergessen, wie ein funktionierendes Licht und das Tragen eines Helms, das bei unseren Fahrten verpflichtend ist. Wir bitten auch, einen Ausweis und Notfallkontaktdaten bei dir zu tragen.
Indem wir diese Regeln befolgen, können wir die Freude am Radfahren teilen. Unsere Radausfahrten, wie die Tour de Herz, gelten als Trainingsfahrt. Die Strecke ist nicht gesperrt und die Straßenverkehrsordnung ist ausnahmslos einzuhalten, da es sich nicht um eine Rennveranstaltung handelt. Alle Teilnehmer sind für ihre eigene Sicherheit verantwortlich und Herz bewegt übernimmt keinerlei Haftung. Das Tragen eines Helms ist natürlich verpflichtend.
Wir wünschen viel Spaß!
Quelle:Weiterlesen:
Cycle Austria