Dashnoor
Die kleine Dashnoor war bei ihrer Operation gerade einmal vier Monate alt. Sie ist das jüngste von zwei Kindern und hat noch einen älteren Bruder.
Bei dem kleinen Mädchen wurde kurz nach ihrer Geburt ein Herzleiden diagnostiziert. Das Mädchen leidet an einem großen perimembranösen Ventrikelseptumdefekt (VSD). Symptome dafür sind vermehrtes Schwitzen, eine schnellere Atmung und Schwierigkeiten beim Trinken. Auch die fehlende Gewichtszunahme ist ein Symptom für ein VSD. Je nach Belastung des Kreislaufs ist eine operative Korrektur notwendig.
Die Familie lebt in einem Dorf namens Rajupalem im südindischen Budesstaat Andrha Pradesh. Beide Eltern arbeiten auf dem Feld. Der kleinen Familie bleibt nur wenig Geld zum Leben. Die Eltern von Dashnoor besitzen ein einfaches Haus, jedoch ohne grundlegende Einrichtungen wie Strom, Toilette oder fließendes Wasser. Das monatliche Einkommen der Eltern von Dashnoor beträgt nur etwa 60,00 US-Dollar.
Durch Bekannte wurden Dashnoors Eltern auf unser Partnerkrankenhaus in Vijayawada aufmerksam. Ihre Eltern zögerten nicht lange und brachten das kleine Mädchen zur Untersuchung dorthin. Schon kurz nach den Tests wurde Dashnoor stationär aufgenommen und drei Tage später ein Operationstermin festgelegt. Ihre Mutter wich nicht von ihrer Seite und blieb die ganze Zeit bei Dashnoor im Krankenhaus.
Ein Ventrikelseptumdefekt ist ein Loch in der Herzscheidewand zwischen den Herzkammern. Durch den Defekt gelangt sauerstoffreiches Blut von der linken Herzkammer in die rechte. Vor allem die rechte Kammer muss mehr Blutvolumen pumpen. Bei sehr großen Defekten ist auch der Blutdruck in der Lunge erhöht. Bei Dashnoor wurde das Loch mit einem kunststoffmembranen Patch verschlossen. Dies sorgt dafür, dass sich schon nach kurzer Zeit herzeigenes Gewebe über den Flicken legt und somit die Abstoßungsgefahr sinkt. Nach vier Tagen Intensivstation wurde Dashnoor auf die Kinderstation verlegt. Bereits sechs Tage später durfte Dashnoors Mama ihr Kind wieder mit nach Hause nehmen.