Tipps für heiße Sommertage bei Herzproblemen

Im Sommer lädt das Wetter zum Baden und Entspannen ein. Doch für viele herzkranke Menschen stellt der Hochsommer eine schwere Belastung dar. Neue Hitzerekorde und Tropennächte sind mittlerweile keine Seltenheit mehr und so stehen auch herzkranke Menschen vor neuen Herausforderungen. Mit unseren Tipps wollen wir euch helfen, einen kühlen Kopf und gesunden Kreislauf zu bewahren.

Unsere Körpertemperatur ist normalerweise recht konstant bei etwa 36,5 – 37 Grad Celsius. In diesem Temperaturbereich arbeitet unser Körper am Besten und deshalb ist es sehr wichtig, diese Temperatur zu halten. Steigen die Außentemperaturen an, muss unser Körper gezielt Maßnahmen einleiten, um die überschüssige Wärme abzuführen. Da unser Körper auch selbst Wärme produziert, muss auch bei Außentemperaturen unter 37 Grad Celsius bereits ein Mechanismus in Gang gesetzt werden, um sich abzukühlen. Das geschieht großteils auf zwei Arten: Zum einen werden die Blutgefäße weit gestellt, sodass über die Haut vermehrt Wärme abgegeben werden kann. Zum anderen beginnen wir zu schwitzen, sodass die Verdunstungskälte die Hautoberfläche abkühlt.

Durch die Weitstellung der Gefäße ist relativ gesehen nun weniger Blut im Gefäßsystem. Infolgedessen fällt der Blutdruck ab. Bei einem gesunden jungen Menschen ist das in der Regel kein Problem, denn sein Körper kann den Blutdruckabfall leicht kompensieren.

Schwierigkeiten damit haben ältere Menschen und Menschen mit Herzkreislauferkrankungen wie etwa Bluthochdruck oder Herzschwäche. Es kann beispielsweise zu Schwindel und Flimmern vor den Augen führen.

Solltest du an einer Herzkreislauferkrankung leiden, ist es ratsam, sich gemeinsam mit deinem Arzt oder deiner Ärztin auf die warmen Tage und Nächte vorzubereiten. Das ist ebenso wichtig, wenn du planst, in ein besonders warmes Land mit ungewohntem Klima zu reisen. Womöglich muss die Dosis deiner Medikamente für den Zeitraum angepasst werden und du wirst gebeten, häufiger Blutdruck oder Körpergewicht zu messen.

Was hat es mit Hitzschlag und Sonnenstich auf sich?

Hält man sich zu lange direkt unter der Sonne auf, kann es zur Reizung der Hirnhäute kommen. Der Nacken wird steif, Kopfschmerzen und Übelkeit kommen hinzu und der Kopf ist meist stark gerötet. In schweren Fällen kann der oder die Betroffene benommen sein. Hier gilt es sofort Schatten aufzusuchen und feuchte Tücher aufzulegen. Ein kühles Getränk kann auch helfen. Stellt sich keine Besserung ein, sollte ein Arzt aufgesucht werden, denn dann handelt es sich meist um einen Sonnenstich. Zur Vorbeugung setzt man am besten eine Kopfbedeckung auf und meidet die Mittagshitze.

Im Falle eines Hitzschlags sollte hingegen die Rettung gerufen werden. Der oder die Betroffene verfügt nicht mehr über genügend Flüssigkeit, um zu schwitzen. Das Schwitzen ist jedoch für den Menschen ein wesentlicher Faktor, um die Körpertemperatur zu senken, sodass es zwangsläufig zu einem Anstieg der Körpertemperatur kommt.

Ein Hitzschlag äußert sich durch Benommenheit bis hin zur Bewusstlosigkeit, Krämpfen, Übelkeit, Kopfschmerzen und roter trockener Haut. Der Hitzschlag ist ein ernst zu nehmender Notfall und kann beispielsweise durch hohe körperliche Belastung bei hohen Außentemperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit ausgelöst werden.

Um einen Hitzschlag möglichst zu vermeiden, muss darauf geachtet werden, dass man genug trinkt, luftige Kleidung trägt und, sofern möglich, anstrengende Tätigkeiten nicht in der Mittagshitze macht.

Tipps für heiße Sommertage

  • Bei Einnahme von bestimmten Medikamenten muss das Sonnenlicht gemieden werden, da sie den Körper für die Sonne empfindlicher machen. Schütze dich am besten mit einer Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor. Selbst wenn du keine Medikamente einnimmst, ist es wichtig, die Haut vor übermäßiger Sonneneinstrahlung zu schützen und eine Sonnencreme zu verwenden.
  • An besonders heißen Sommertagen solltest du auf Kleidung aus synthetischen Materialien verzichten, da diese oft nicht gut luftdurchlässig sind und sich die Hitze darunter staut. Besser wäre beispielsweise Kleidung aus Leinen oder Baumwolle.
  • Verfügt man über eine Klimaanlage ist die Verlockung sie stark aufzudrehen groß, jedoch belasten größere Temperaturunterschiede das Herzkreislaufsystem. Verlässt man etwa das gekühlte Auto oder die Wohnung und begibt sich nach draußen, wo mitunter 10 Grad mehr herrschen und zudem die Luftfeuchtigkeit bedeutend höher sein kann, ist der Körper gezwungen, sich sehr rasch an die Veränderungen anzupassen. Für eine herzgesunde Person stellt das in der Regel kein Problem dar, jedoch kann das für jemanden mit einem vorbelasteten Herzen eine Herausforderung für den Kreislauf sein. Aus diesem Grund ist es ratsamer, die Klimaanlage zwar zu benützen, aber nicht ganz so kalt einzustellen, damit der Unterschied zu draußen geringer ist.
  • Schwimmen gehen ist eine gute Möglichkeit sich abzukühlen. Am besten nimmst du vorher eine kühle Dusche, um deinem Körper eine langsame Umstellung zu ermöglichen. Springst du direkt ins kalte Becken, ziehen sich die Blutgefäße rasch zusammen und der Blutdruck steigt rapide an.
  • Im Alter lässt unser Durstgefühl nach und wir müssen aktiv daran denken genügend zu trinken. Besonders an heißen Sommertagen und bei körperlicher Anstrengung sollte man darauf achten. Betroffene, die an einer Herzschwäche leiden und möglicherweise Entwässerungsmittel einnehmen, sollten im Sommer besonders auf ihr Gewicht achten und in Absprache mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin die Trinkmenge und Medikamentendosis anpassen. Auch bei der Einnahme anderer Medikamente kann es von Vorteil sein, mit dem Arzt beziehungsweise der Ärztin eine mögliche Dosisanpassung zu besprechen und sich über die krankheitsspezifischen Gefahren während der Hitzewelle zu informieren.
  • Abkühlung verschaffst du dir, indem du im Laufe des Tages kühlere Räume aufsuchst und anstrengende Tätigkeiten auf die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegst. Für zwischendurch kannst du deine Unterarme und Hände ab und zu mit kaltem Wasser waschen oder ein erfrischendes Fußbad nehmen.

Für weitere Tipps rufe am besten das Hitzetelefon an, wenn du in Österreich lebst. Das ist ein Service des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (BMASGK). Erreichbar ist das Hitzetelefon unter der Telefonnummer 050 555 555.

Wir wünschen einen kühlen und erholsamen Sommer!

Bei Fragen oder Unsicherheiten, zögere bitte nicht deine*n Arzt/Ärztin aufzusuchen!

Herzgesundheit Newsletter

Du möchtest in Sachen Herzgesundheit auf dem Laufenden bleiben? Dann melde dich für unseren Newsletter an!

 

Quellen:

Deutsche Herzstiftung e.V.
Gesundheit.gv
Spiegel

Tags:


Hat dir der Artikel gefallen? Bitte teile ihn:
Facebook Twitter Mail