Hochverarbeitete Lebensmittel – die versteckten Krankmacher
Aktiv werden für die eigene Herzgesundheit bedeutet nicht nur, sportlich aktiv zu sein. Auch bewusste Ernährung spielt eine wichtige Rolle in der Vorbeugung von Herz- Kreislauferkrankungen. Ob Omnivor, Vegetarier oder Veganer – wir alle könnten noch ein klein bisschen besser auf unsere Ernährung achten, um Herz- Kreislauferkrankungen vorzubeugen. Doch es geht nicht nur darum, Cholesterin, Zucker und zu viel Fleisch zu vermeiden. Wenig bekannt sind leider die negativen gesundheitlichen Auswirkungen von hochverarbeiteten Lebensmitteln. Diese wollen wie im folgenden Artikel näher beleuchten.
Hochverarbeitete Lebensmittel meiden
Ob in Fertiggerichten, industriell verarbeitetem Brot, Wurstwaren oder vielen Müsliriegeln: Hochverarbeitete Lebensmittel enthalten meist versteckte Zusatzstoffe und gelten oft als ungesund. Tatsächlich zeigen Studien, dass viele dieser Lebensmittel sogar krank machen und das Leben verkürzen können. Sie fördern Entzündungen, verändern die Zusammensetzung unserer Darmflora und können zu einer Übersäuerung des Stoffwechsels führen. Inzwischen gilt schon jedes zweite Produkt aus dem Lebensmittelhandel als hochverarbeitet und potenziell gesundheitsschädlich.
Um den Lebensmitteln mehr Geschmack zu geben, sie optisch zu verschönern oder haltbar zu machen, werden oft künstliche Zusatzstoffe eingesetzt. Manchmal enthalten sie auch Füllmaterialien, die dem Lebensmittel mehr Volumen geben sollen. Aber leider haben diese Zusatzstoffe allesamt eines gemeinsam: Sie können krank machen. Je mehr von diesen Zusatzstoffen enthalten sind, desto mehr Krankheiten können sie begünstigen.
Aus Studien geht hervor, dass ein Zusammenhang zwischen manchen Zusatzstoffen und einem erhöhten Risiko für Darmkrebs, Diabetes und Entzündungen besteht. Auch konkret im Hinblick auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeigen Studien, dass der Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel das Krankheitsrisiko erhöht. Laut der Framingham-Offspring-Studie steigt das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse mit jeder zusätzlichen Portion solcher Lebensmittel um 7%. Die NutriNet-Santé-Studie fand ein um 12% erhöhtes Risiko bei höherem Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel. Metaanalysen belegen zudem, dass bestimmte Produkte wie gesüßte Getränke und Inhaltsstoffe wie Transfette und Natrium das Risiko zusätzlich steigern. Oft versteckt sich in hochverarbeiteten Lebensmitteln Zucker, welcher den Blutzuckerspiegel erhöht, oder Süßstoffe, die durch die Veränderung des Mikrobioms zu einem Reizdarm führen können. Verarbeitetes Fleisch wie die meisten Wurstwaren kann beispielsweise langfristig das Darmkrebsrisiko erhöhen. Um Kuchenfüllungen, Pudding oder Eis zu binden, wird oft Carboxy-Methylzellulose verwendet. Dieser Stoff kommt auch als Tapetenkleister oder in der Textilindustrie zum Einsatz und steht unter dringendem Verdacht Darmentzündungen zu verursachen.
Die NOVA food classification
We erkenne ich nun aber hochverarbeitete Lebensmittel? Die sogenannte „NOVA Food Classification“ teilt Lebensmittel in vier Gruppen ein. Für eine gesunde Ernährung sollte man die vierte Lebensmittelgruppe eher meiden, denn diese umfasst hochverarbeitete Lebensmittel. Dazu zählen beispielsweise Wurstwaren und Fleischprodukte (besonders geräucherte), Backwaren, Fertiggerichte, Softdrinks, Eiscreme, Süßwaren, Knabbereien und Fertigsuppen.
- Gruppe 1: Wenig- oder Unverarbeitete Lebensmittel wie frisches Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch, Trockenobst, ungewürztes Tiefkühlgemüse, …
- Gruppe 2: Öl, Mehl, Salz, Zucker, …
- Gruppe 3: Lebensmittel der ersten Gruppe, die durch Verarbeitung wie Kochen, Backen, Fermentieren oder Konservieren verändert oder haltbar gemacht wurden. Dazu zählt man auch Lebensmittel mit nur wenigen Zutaten wie Brot, Käse Schinken, Nudeln, Räucherfisch oder Dosentomaten.
- Gruppe 4: Hochverarbeitete Lebensmittel, welche mehrere Verarbeitungsschritte durchmachen und viele Zusatzstoffe auf ihrer Zutatenliste stehen haben. Dazu gehören Wurstwaren und Fleischprodukte (besonders geräucherte), Backwaren, Fertiggerichte, Softdrinks, Eiscreme, Süßwaren, Knabbereien und Fertigsuppen.
Clean Eating
Als „Clean Eating“ wird eine Ernährungsweise bezeichnet, welche nur aus unverarbeiteten Lebensmitteln besteht und komplett ohne unerwünschte Zusatzstoffe auskommt. Viel natürliches Eiweiß, Ballaststoffe, viel Gemüse und Kleie gelten als besonders gesund. Kohlenhydrate sollten nur in Maßen genossen werden. Brot sollte am besten aus Vollkorn bestehen und selbst gebacken werden. Für viele ist eine solche Ernährungsform heutzutage nur mit großen Umstellungen zu realisieren oder vielleicht auch ganz außer Reichweite. Doch auch kleine Schritte in Richtung Clean Eating sind bereits positiv. Das beginnt bereits damit, sich überhaupt bewusst zu machen, welche Produkte, die häufig am Speiseplan stehen, möglicherweise zu den hochverarbeiteten Lebensmittel zählen.
Augen auf beim Einkauf
Es schadet nie die Verpackungen beim Einkauf umzudrehen. Je länger die Zutatenliste, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um ein hochverarbeitetes Produkt handelt. Je mehr unbekannte Zutaten darin vorhanden sind, desto ungesünder ist es meist auch. Besser zu einer gesünderen Variante greifen. Gewisse Lebensmittel sind sogar bekannt dafür, sich nachweislich positiv auf deine Gesundheit auszuwirken. Dein Herz- Kreislaufsystem wird es dir danken.
Quellen
ARD Gesund
News Medical
Deutsche Gesellschaft für Ernährung
SIPCAN
Springermedizin
ScienceDirect
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