
Plötzlicher Herztod beim Sport: Worauf muss ich achten?
Immer wieder liest man in den Medien über plötzliche Todesfälle im Sport, die mit dem Herzen zusammenhängen. Das verunsichert verständlicherweise viele Menschen. Dabei soll Sport doch eigentliche gesund für das Herz-Kreislaufsystem sein, oder? Und die eindeutige Antwort ist: Ja! Regelmäßiger Sport ist ein wichtiger Beitrag zu einem gesunden Herz. Aber man muss ein paar Sachen beachten, deshalb möchten wir hier über den plötzlichen Herztod im Sport informieren.
Wie groß ist die Gefahr eines plötzlichen Herztodes im Sport?
Pro Jahr sterben etwa 0,7-3 von 100.000 Sportler:innen einen plötzlichen Herztod beim Ausüben eines Sportes. Männer bilden mit 96% der Betroffenen die weitaus größere Gruppe.
Dabei spielt das Alter auch eine sehr große Rolle. Bis zu einem Alter von 35 Jahren ist der Grund des plötzlichen Herztodes meist auf eine Vorerkrankung oder auf genetische Besonderheiten zurückzuführen. Dazu gehören zum Beispiel Erkrankungen der Herzkranzgefäße, der Herzklappen, der Hauptschlagader oder des Herzmuskels. Veränderungen im Erbgut können dazu führen , dass beispielsweise die Muskulatur der linken Herzkammer verdickt ist (Hypertrophe Kardiomyopathie). Auch Erkrankungen der rechten Herzkammer (Arrhythmogene Kardiomyopathie) können zu einem plötzlichen Herztod führen. Dabei ersetzt Fett- und Bindegewebe Teile des Herzmuskels. Auch angeborene Herzklappenfehler können zu einem verstärkten Rückfluss des Blutes in das Herz führen (Herzklappeninsuffizienz) oder können den Druck im Herzen erhöhen (Herzklappenstenose). Mitunter können auch die Herzkranzgefäße falsch angelegt sein. Oftmals ist auch eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) die Ursache für einen plötzlichen Herztod.
Ab einem Alter von 35 Jahren führt meistens eine koronare Herzkrankheit zu einem plötzlichen Herztod. Dabei handelt es sich um eine Verengung der Herzkranzgefäße (Koronargefäße). Dabei fließt weniger Blut in den Herzmuskel und er erhält zu wenig Sauerstoff. Dadurch muss das Herz bei körperlicher Anstrengung kräftiger uns schneller schlagen. Diese Verengung entsteht meist durch Plaque-Ablagerungen aus Fett und Kalk. Regelmäßige Bewegung verringert aber die Gefahr für eine koronare Herzerkrankung erheblich.
Eine ärztliche Untersuchung hilft oft Wunder
Trotz aller Risiken ist Sport sehr gesund für das Herz-Kreislaufsystem. Um etwaige Gefahren aus dem Weg zu räumen, sind regelmäßige ärztliche Untersuchungen empfehlenswert, besonders für vorerkrankte Personen.
- Kardiologen können feststellen, ob es genetische Veranlagungen oder Auffälligkeiten im Zusammenhang mit dem Herz gibt.
- Nach sehr langen Bewegungspausen sollte immer abgeklärt werden, ob das Herz fit genug für körperliche Aktivitäten ist.
- Ein Trainingsplan kann von medizinischem Fachpersonal erstellt werden, um mögliche Gefahren zu minimieren.
- Es gibt Sportarten, die Menschen mit Vorerkrankungen eher meiden sollten. Dazu gehören Sportarten, bei denen plötzliche Bewusstlosigkeit zu schweren Verletzungen führen kann.
- Ab dem 35. Lebensjahr empfiehlt sich ein regelmäßiger Gesundheitscheck.
- Um die Gefahren einer Herzmuskelentzündung zu minimieren, sollte man nach einem Infekt pausieren und erst wieder Sport machen, wenn man sich wieder vollständig gesund fühlt.
Keine Sicherheit durch Sportverbote
Restriktive Sportverbote werden nur in sehr seltenen Fällen und bei wenigen Erkrankungen ausgesprochen. Grundsätzlich überwiegen die positiven Effekte von regelmäßigem Sport die potenziellen Gefahren bei weitem. Sport hat einen positiven Einfluss auf Blutzucker- und Blutfettwerte sowie auf den Blutdruck und kardiovaskuläre Risikofaktoren. Menschen, die regelmäßig Sport betreiben, leben länger und gesünder.
Auch wenn der plötzliche Tod einen Sportlers für große mediale Aufmerksamkeit sorgt, so kommt diese Art von plötzlichem Herztod äußerst selten vor. Wenn man regelmäßig eine kardiologische Untersuchung oder einen Gesundheitscheck macht, steht dem Sport nichts im Weg.
Herzgesundheit
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Quellen:
Deutsche Herzstiftung
MSD Manual
Herz-Medizin
DGK
Sportärztezeitung
gesundheitsinformation.de