Herzmuskelentzündung kann alle treffen – Ursachen und Symptome

Herzmuskelentzündung, auch Myokarditis genannt, ist eine oft unterschätzte Erkrankung des Herzens, die sowohl junge als auch ältere Menschen betreffen kann. Oft tritt diese Erkrankung auch unter Sportler:innen auf, die sich während oder nach einer Infektionserkrankung nicht genug schonen. Wir wollen euch in diesem Artikel auf die Symptome aufmerksam machen und einen Überblick über die Behandlungsmöglichkeiten geben.

Wie entsteht eine Herzmuskelentzündung?

Bei einer Myokarditis, oder auch umgangssprachlich Herzmuskelentzündung, handelt es sich um eine Entzündung der Zellen des Herzmuskelgewebes. Eine Herzmuskelentzündung entsteht, wenn der Herzmuskel durch Viren, Bakterien oder andere Krankheitserreger infiziert wird. Auch Autoimmunerkrankungen oder toxische Substanzen können Myokarditis verursachen.

Besonders häufig wird die Herzmuskelentzündung durch eine Virenerkrankung ausgelöst. Meist liegt im Vorfeld eine Erkrankung der Atemwege oder des Magen-Darm-Trakts vor, wobei in manchen Fällen auch eine Autoimmunerkrankung ursächlich sein kann.

Ein besonderes Risiko besteht bei vorschneller körperlicher Belastung während eines Infekts beziehungsweise wenn dieser Infekt nicht ordentlich auskuriert wird. Daher gilt: Während und nach einem Infekt sollte man sich schonen.

Was sind die Symptome einer Herzmuskelentzündung?

Die Symptome einer Herzmuskelentzündung können variieren und reichen von Müdigkeit, Kurzatmigkeit und Brustschmerzen bis hin zu Herzrhythmusstörungen und in schweren Fällen Herzversagen.

Häufige Symptome einer Herzmuskelentzündung:

  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Fieber
  • Glieder- und Gelenksschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Schwindelgefühl

In selten Fällen auch:

  • Atemnot und Kurzatmigkeit
  • Druckgefühl in der Brust
  • Ödeme in den Armen, Beinen, dem Bauchraum und in der Lunge
  • Geringere Belastbarkeit

Meistens treten die Symptome innerhalb weniger Wochen nach dem Infekt auf. Die Ärztin oder der Arzt erfragt zunächst die Krankengeschichte und welche Beschwerden vorliegen. Danach werden weitere Untersuchungen eingeleitet.

Bei Kleinkindern ist die Diagnose eine Herausforderung. Oft deuten ein schlechtes Trinkverhalten, übermäßiges Schwitzen und Schläfrigkeit auf eine Myokarditis hin.

Behandlung

Betroffene sollten während der akuten Phase im Bett bleiben und auf körperliche Anstrengung verzichten. Selbst leichte Formen erfordern Schonung, um Komplikationen zu vermeiden. Herzspezialist Prof. Dr. Michael Böhm betont, dass körperliche Belastung schwere Herzschwäche oder plötzlichen Herztod verursachen kann.

Körperliche Betätigung und Sport sind für ungefähr sechs Monate zu unterlassen und erst nach vollständiger Erholung und ärztlicher Bestätigung wieder möglich. Eine Herzmuskelentzündung kann folgenlos abheilen, ohne weitere Therapien. Anschließend kann mit einem stufenweisen und langsamen Leistungsaufbau begonnen werden.

Ist die Herzmuskelentzündung wiederum sehr schwer, muss die Krankheit im Krankenhaus beobachtet, und mit Antibiotika behandelt werden. Eruiert wird im Zuge der Behandlung, ob nicht eine andere schwerwiegende Erkrankung der Myokarditis zugrunde liegt.

Die Heilungschancen bei einer Herzmuskelentzündung sind gut, wenn man sich daran hält, den Körper zu schonen und die verschriebenen Medikamente einnimmt. Solange man die Krankheit nicht ignoriert oder sich zu früh belastet, können ernsthafte Gesundheitsrisiken vermieden werden.

Quellen

Deutsche Herzstiftung


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