Wandern fürs Herz und die Seele

Immer mehr Menschen suchen nach natürlichen Wegen, um ihre Gesundheit zu stärken und ihre Lebensqualität zu verbessern. Eine solche Möglichkeit, die nicht nur die körperliche Gesundheit fördert, sondern auch den Geist belebt, ist das Wandern. Für uns Menschen sind Gehen und Wandern die natürlichste Bewegungsform. In diesem Beitrag tauchen wir tief in die Welt dieser sanften, aber äußerst wirkungsvollen Aktivität ein und erfahren, wie sie einen Beitrag zur Herzgesundheit leisten kann.

Die Herzgesundheit im Fokus

Unser Herz ist das unermüdliche Zentrum unseres Körpers. Es pumpt Blut, das Sauerstoff und Nährstoffe zu den Organen und Geweben transportiert. Daher ist die Gesundheit unseres Herzens von entscheidender Bedeutung für ein aktives und erfülltes Leben. Regelmäßiger Ausdauersport gehört zu den besten Möglichkeiten, das Herz zu schützen und es bei bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu stärken. Wandern gehört dabei zu den sanfteren Ausdauertrainings. Das beste daran ist, dass diese Aktivität für fast jeden geeignet ist, da die Wanderrouten und Intensität individuell an die Gesundheitssituation angepasst werden können.

Sogar Menschen mit verkalkten Gefäßen (koronare Herzkrankheit) dürfen laut deutscher Herzstiftung leichte Wanderungen im Flachland und bis 1.500 Meter Höhe unternehmen, sofern die Herzkrankheit gut behandelt und stabil ist. Als maximale Höhe, die Herzpatienten nicht überschreiten sollten, gelten in der Regel 2.500 Meter. Außerdem sollten sich Herzpatient:innen nicht allzu lange in Temperaturbereichen von unter minus fünf Grad bewegen, da auch das das Risiko für Herzinfarkt und Kreislaufprobleme erhöht. Bei Wanderungen in die Berge empfiehlt die Deutsche Herzstiftung eine Eingewöhnungszeit von ein bis zwei Tagen vor Ort.

Es ist jedoch vor allem für Herzpatienten auf jedem Fall empfehlenswert vorher ärztlichen Rat einzuholen, vor allem bei Wanderungen im Hochgebirge.

5 Vorteile des Wanderns für die Herzgesundheit

Herzspezialist:innen sehen Wandern als eine gute Ergänzung zu anderen Ausdauersportarten mit höherer Intensität wie Joggen, Radfahren und Schwimmen. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt Erwachsenen mindestens zweieinhalb Stunden Bewegung pro Woche mit mittlerer Intensität – wie beim Walken oder eben beherztem Wandern:

  1. Herzkreislauftraining als Prävention: Beim Wandern wird das Herz-Kreislauf-System aktiviert. Dies fördert eine bessere Durchblutung und hilft dabei, das Risiko von Herzerkrankungen zu reduzieren. Ein gesundes Herz pumpt effizienter und kann mehr Sauerstoff transportieren, was zu einer gesteigerten Energie führt.
  2. Geringe Belastung: Im Gegensatz zu intensiven Workouts belastet Wandern die Gelenke und Muskeln weniger stark. Dies macht es zu einer idealen Option für Menschen, die nach einer schonenden, aber dennoch effektiven Möglichkeit suchen, ihre Herzgesundheit zu verbessern. Es stabilisiert und stärkt außerdem den gesamten Bewegungsapparat und verbessert die Körperhaltung.
  3. Gewichtsabnahme: Wandern verbrennt Kalorien und hilft damit Übergewicht zu reduzieren – ein bedeutender Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Laut einer französischen Studie scheint dieser Effekt übrigens bei Frauen stärker ausgeprägt zu sein.
  4. Stressabbau und gestärktes Immunsystem: Die Natur hat eine beruhigende Wirkung auf unser Gemüt. Beim Wandern können wir den Alltagsstress hinter uns lassen. Dieser Stressabbau wirkt sich positiv auf unser Herz aus, da übermäßiger Stress ein Risikofaktor für Herzerkrankungen ist. Zudem helfen Stressabbau und moderate Bewegung auch dem Immunsystem.
  5. Soziale Interaktion: Wandern und Gehen können auch soziale Aktivitäten sein. Ob mit Familie, Freunden oder in einer Wandergruppe – das gemeinsame Erlebnis stärkt nicht nur soziale Bindungen, sondern hebt auch die Stimmung und trägt zur mentalen Gesundheit bei.

Tipps für ein erfolgreiches Wandererlebnis

Damit dein Wandertag ein voller Erfolg wird, solltest du die folgenden Tipps beherzigen:

  • Wähle das richtige Gelände: Starte mit leichteren Wegen und steigere dich allmählich. Dies minimiert das Verletzungsrisiko und erhöht die Freude am Wandern.
  • Geeignete Ausrüstung: Trage bequeme Schuhe und lockere Kleidung, die auch in höheren Lagen warm hält. Denke auch an Sonnenschutz und genügend Wasser. Packe jedoch nur, was du auch benötigst, um den Rücken nicht unnötig zu belasten.
  • Kommunikation: Nimm auf jeden Fall ein aufgeladenes Handy mit, um im Notfall Hilfe rufen zu können. Falls du alleine unterwegs bist, solltest du auf jeden Fall jemanden über deine Route informieren.
  • Pausen und Verpflegung einplanen: Nimm dir Zeit, um die Aussicht zu genießen und dich zu erholen. Pausen sind wichtig, um Ermüdung vorzubeugen. Auch auf Essen und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte geachtet werden um den Kreislauf stabil zu halten und Mineralstoffverlust auszugleichen.
  • Medikamente: Falls du regelmäßig Medikamente benötigst, solltest du diese bei dir tragen, sowie eine Medikamentenliste und Erste Hilfe Set.
  • Regelmäßigkeit: Versuche, Wandern in deinen Alltag zu integrieren. Es müssen nicht immer stundenlange Touren sein – sogar kurze Spaziergänge können viel bewirken.

Ein abschließender Gedanke

Wandern ermöglicht uns, den Moment zu schätzen, die Natur zu erleben und gleichzeitig unser Herz zu stärken. Egal, ob du auf malerischen Bergpfaden wanderst oder in einem nahegelegenen Park spazieren gehst – deine Herzgesundheit wird es dir danken.

Quellen

Deutsche Herzstiftung
RBB Praxis
Deutscher Wanderverband

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