Was passiert beim plötzlichen Herztod?
Jährlich erleiden 12.000 Menschen in Österreich einen plötzlichen Herztod. Doch was geschieht dabei eigentlich? Betrifft mich das auch? Kann ich mich davor schützen?
Der plötzliche Herztod wird definiert als unerwartetes Herzkreislaufversagen kardialer Ursache, welches zum natürlichen Tod innerhalb einer Stunde führt. Wie der Name vermuten lässt, liegt die Ursache des Kreislaufversagens hier beim Herzen.
In den meisten Fällen ist der Auslöser ein Kammerflattern, welches in Kammerflimmern übergeht. Ähnlich wie beim Vorhofflimmern, wo die Vorhöfe über 350-mal in der Minute kontrahieren, schlagen in diesem Fall die Herzkammern zu schnell. Hinzu kommt, dass sich die Kammern nicht koordiniert zusammenziehen, sondern willkürlich zucken. Dadurch kann das Herz seine Pumpleistung nicht erfüllen und der gesamte Körper einschließlich des Hirns und des Herzens selbst wird nicht mit Sauerstoff versorgt. Als Folge dessen wird die betroffene Person bewusstlos, es ist kein Puls tastbar und die Atmung setzt aus. Bereits nach etwa 3 Minuten Stillstand des Herzkreislaufsystems kann es zu irreversiblen Schäden des Gehirns kommen. Wird der betroffenen Person nicht unverzüglich geholfen, tritt der Tod sehr rasch ein.
Häufig haben die Betroffenen eine Grunderkrankung, wie zum Beispiel eine arteriosklerotisch bedingte koronare Herzkrankheit. Bei jungen Menschen unter 35 Jahren ist die häufigste kardiale Vorbelastung die hypertrophe Kardiomyopathie. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung des Herzmuskels, welche zu einer Verdickung der linken Herzkammer führt.
Der plötzliche Herztod kann aber auch infolge eines Herzinfarkts, einer Herzmuskelentzündung oder anderer Erkrankungen des Herzens auftreten. Es ist deshalb sehr wichtig, Erkrankungen des Herzens ernst zu nehmen und Vorsorgeuntersuchungen zu machen, um den Auftritt eines plötzlichen Herztodes bestmöglich zu vermeiden.
Am besten beugst du vor, indem du Risikofaktoren, die Krankheiten wie die koronare Herzkrankheit begünstigen, abbaust. Dazu gehören beispielsweise Rauchen, Übergewicht, schlechte Ernährung und Bewegungsmangel. Leidest du bereits an Diabetes, Bluthochdruck oder hohen Blutfettwerten ist eine regelmäßige Kontrolle und adäquate Behandlung durch deinen Arzt wichtig.
Für das Auftreten des lebensbedrohlichen Kammerflimmerns kommt in der Regel noch ein akuter Auslöser hinzu. Dies kann eine ungewohnt hohe körperliche Betätigung, die Einnahme bestimmter Medikamente bzw. Drogen, eine Elektrolytverschiebung des Körpers, ein besonders stressiges Ereignis oder eine akute Unterversorgung des Herzens sein. Entscheidend ist, dass du im Ernstfall Erste Hilfe leistest.
Laut Puls, Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes, überleben nur 20 % einen plötzlichen Herzstillstand außerhalb des Krankenhauses. Dabei könnte durch rasche Erste Hilfe die Überlebenswahrscheinlichkeit auf 70 % gesteigert werden. Eine gewaltige Zahl, wenn man bedenkt, wie einfach Erste Hilfe sein kann! Wichtig sind die sofortige Wiederbelebung und die Verwendung eines Defibrillators. Weißt du wo der nächste Defibrillator ist? Nein? Dann sieh gleich nach unter https://www.144.at/defi/
Informiere dich gleich, wie du im Ernstfall Erste Hilfe leisten kannst.
Bei Fragen oder Unsicherheiten, zögere bitte nicht deine*n Arzt/Ärztin aufzusuchen!
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Quellen:
Herzverband
Puls
Doccheck